Schon
zur Zeit der Ausführung des Linthwerks erregte diese Unternehmung in
ganz Europa Aufsehen.
Zahlreiche Persönlichkeiten besuchten die Bauarbeiten. Während
in anderen Ländern solche
Unternehmungen in Frondarbeit ausgeführt wurden, wurden die Arbeiter
der Linthunternehmung entlöhnt.
Johann Wolfgang von
Goethe war ein Zeitgenosse Eschers. Mit Sicherheit hat Goethe auf
seinen Schweizerreisen das Linthwerk während der Bauzeit besucht. Die
beiden Persönlichkeiten sind
sich aber offenbar nie direkt begegnet. Dennoch findet die Linthunternehmung
in Goethes Werk im Drama
des Dr. Faustus seinen Niederschlag, wie der folgende Auszug zeigt.
Ein weiteres Zitat
finden Sie unter dem Beitrag von
Gallus Oberholzer "Der Linthkanal -
ein Kulturdenkmal"
Ein Sumpf zieht
am Gebirge hin,
Verpestet alles schon Errungne;
Den faulen Pfuhl auch abzuziehn
Das Letzte wär das Höchsterrungne.
Eröffn' ich Räume vielen Millionen,
nicht sicher zwar, doch tätig-frei zu wohnen.
Grün das Gefilde, fruchtbar; Mensch und Herde
Sogleich behaglich auf der neusten Erde,
gleich angesiedelt an des Hügels Kraft,
den aufgewälzt kühn-emsige Völkerschaft.
Im Innern hier ein paradiesisch Land,
da rase draussen Flut bis auf zum Rand,
und wie sie nascht gewaltsam einzuschiessen,
Gemeindrang eilt die Lücke zu verschliessen.
Ja in diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
Das ist der Weisheit letzter Schluss:
Nur der verdient
sich Freiheit wie das Leben,
der täglich sie erobern muss.
aus Goethes Tragödie
"Faust"
Fünfter Akt im grossen Vorhof des Palastes